Klosterinsel Reichenau mit seinen drei Kirchen

Klosterinsel Reichenau

Informationen zur Klosterinsel Reichenau

Seit dem 30.11.2000 zählt die Klosterinsel Reichenau zum UNESCO Weltkulturerbe. Sie gilt als „herausragendes Zeugnis der religiösen und kulturellen Rolle eines großen Benediktinerklosters im Mittelalter“. Die drei romanischen Kirchen der Insel stammen aus dem 9. bis 11. Jahrhundert und stehen für die frühmittelalterliche Architektur der Karolinger und Ottonen.Im Jahre 724 gründete der heilige Pirmin, ein Wanderabt das Benediktinerkloster auf der Insel Reichenau. Die erste Klosterkirche in Mittelzell dürfte aus Holz bestanden haben. Schon nach den ersten Gründungsjahren nahm aber der Einfluss der Karolinger auf das Kloster zu.

786 begann mit Abt Waldo dann das goldene Zeitalter der Klosterinsel Reichenau. Abt Heito I. holte sich in Byzanz seine Anregungen zum Bau der ersten karolingischen Kreuzbasilika auf der Reichenau, die 816 ebenfalls in Mittelzell entstand. So entstand die Abteikirche des Benediktinerklosters Reichenau, die den Namen „Münster St. Maria und Markus“ trägt.

Der Höhepunkt der Abtei war unter Abt Walahfrid Strabo (842-849), einem Gelehrten und Dichter, dem wir die „Visio Wettini“ verdanken. Zu einer einzigartigen politischen Macht gelangte die Reichenau hingegen unter Abt Hatto III. (888-913), der 891 zum Erzkanzler des Reiches ernannt wurde.

Ende des 9.Jh. entstand auch die neu erbaute Kirche St. Georg in Reichenau-Oberzell. Für diese bekam Abt Hatto III. vom Papst das Haupt des Hl. Georg geschenkt.

Der Mönch Egino (780-799) erbaute die Kirche St. Peter und Paul in Reichenau-Niederzell. Egino verstarb 802 und wurde in seiner Kirche beigesetzt.

Eine weitere Glanzzeit erlebte das Kloster unter Abt Berno (1008-1048), Er ist der Erbauer des Westchores des Münsters in Mittelzell.

Abt Friedrich von Wartenberg (1427-1453) verfügte, dass das bis dato dem Hochadel vorbehaltene Kloster für den niederen Adel zugänglich zu machen sei. Er begann 1447 auch mit dem Bau des gotischen Ostchores des Münsters. 1540 endete mit Markus von Knöringen die Abtei Reichenau. Als Priorat bestand das Kloster noch bis zu seiner Auflösung 1757 weiter.

Touren, auf denen die Sehenswürdigkeit besucht werden kann: