Auf dem Querweg Freiburg-Bodensee und dem Schluchtensteig durch die Wutachschlucht

Die Wutachschlucht ist eine der bekanntesten Schluchten des Schwarzwalds. Die beschriebene Tour zeigt eine Möglichkeit zur Durchwanderung.

  • Startpunkt der Tour: Boll (Wanderparkplatz am Ortsausgang)
  • Zielpunkt der Tour: Wutachmühle
  • Anstieg (m): 181
  • Abstieg (m): 322
  • Tourlänge (km): 10.70
  • Tourdauer (Std.): 3:00 (Stunden)
  • Etappe auf folgendem Fernweg:
  • Klettersteige auf der Tour:
  • Einkehrmöglichkeiten:
  • Sehenswürdigkeiten:
  • Wanderpass:

Am Wanderparkplatz, der sich, aus Bonndorf kommend am Ortsausgang von Boll direkt rechts neben der Wutachstraße befindet, stellen wir unser Auto ab. Vom Wanderparkplatz aus halten wir uns rechts und folgen einem schmalen Pfad und dem Wegweiser zur Wutachschlucht.

Die Wutachschlucht gilt als die jüngste Schlucht Europas, die immer noch jedes Jahr wächst. In den vergangenen 20.000 Jahren hat die Wutach ein 200m tiefes und rund 50 km langes Tal in den Südschwarzwald „gefressen“. Wir wollen heute die Etappe zwischen Boll und Ewattingen machen, die als eine der schönsten Etappen der Wutachschlucht gilt.

Die Wutachschlucht begeistert aber nicht nur Wanderer, sondern auch Botaniker, Ornitologen und Geologen. Es gibt 1200 unterschiedlichen Pflanzenartem, 200 Schmetterlingsarten sowie hundert Vogelarten, die in der Schlucht vertreten sind. Besonders die Wasseramsel und der Eisvogel nisten in der Schlucht.

Begleitet werden wir vom Wanderweg mit der blauen Raute. Vorbei an einer kleinen Kläranlage geht es in den Wald hinein. Rechts unten hört man die Wutach schon plätschern. Auf einem bequemen Waldweg geht es vorbei an der Burgruine Boll. Der Zuweg ist leider gesperrt, da die Ruine einsturzgefährdet ist. Kurz darauf lohnt sich aber noch einmal der Blick hinauf, da man hier besser auf die Mauerreste der Burg schauen kann.

Kurz danach führt der Weg nun in Serpentinen hinab zu einer Weggabelung, wo Sie sich rechts halten und dem Schluchtensteig und dem Querweg Freiburg-Bodensee in Richtung ehemaliges Bad Boll folgen. Bad Boll war mitte des 19. Jh. bis zu Beginn des 20. Jh. ein anerkannter Kurort, der so namhafte Gäste wie F.W. Nietzsche und Sir Winston Churchill beherbergte.

Schon kurz darauf gelangen Sie zu einer großen Infotafel des Naturparks Wutach und einer weiteren Weggabelung. Den Abzweig links ignorieren Sie und laufen auf die Infotafel zu. Dort, wo heute die Informationen über die Umleitung der Wutach stehen, standen früher die Gebäude des Hotels Bad Boll. Der Weg verläuft weiter geradeaus und Sie passieren eine kleine Kapelle sowie eine große Lichtung, auf der früher das Bäderhaus des Hotels stand.

Die Wutach wird danach breiter und führt an imposanten Kalkfelsen vorbei. Zu Zeiten des Kurortes Bad Boll haben die Engländer vor den Kalkfelsen einen See angelegt, indem sie Wasser von der Wutach umleiteten. Für Sie geht es über einen Steg und kurz darauf passieren Sie einen kleinen Wasserfall, der über einen vermoosten Kalkfelsen hinabstürzt. Anschließend führt der Weg durch offenes Geländer. Allerdings werden Sie hier je nach Jahreszeit von Springkraut und Pestwurz umringt. Es folgen Stufen und anschließend geht es auf schmalem Pfad hoch oben über der Wutach weiter.

Der Weg wird später wieder breiter und führt durch offenes Geländer neben der Wutach entlang, passiert einen Steg und verläuft weiter im offenen Gelände bevor dann der nächste Anstieg folgt. Über Stufen und auf einem steinigen Pfad geht es steil bergan hinauf zur höchsten Stelle in der Wutachschlucht.

Etwa 60m über der Wutach laufen Sie auf schmalem Pfad an sauber geschichteten Kalkfelsen entlang und genießen einen herrlichen Blick auf die Wutach hinab. Die Entwicklung einer einzelnen Schicht der Kalkfelsen dauerte etwa 10.000 Jahre. Der Weg verläuft noch ein Stück weiter hoch oben über der Wutach entlang der Felsenformationen. Einen Abzweig rechts ignorieren Sie und steigen nun langsam durch den Wald hinab zur Schurhammerhütte.

An der Schurhammerhütte zweigt rechts ein Wanderweg zurück nach Boll ab, was Sie aber ignorieren. Wir nutzen an der Schurhammerhütte die Gelegenheit für eine zünftige Vesper und starten dann frisch gestärkt zur zweiten Etappe. Vorbei an der Schurhammerhütte geht es zunächst an weiteren Felsen vorbei.

Dann gelangen Sie im Wald an einen großen Platz, wo Sie sich rechts halten. Kurz darauf gelangen Sie zu ein weiteren Wegscheide, an der Sie sich diesmal links halten und dem breiten Weg weiter durch den lichten Uferwald folgen. Dann geht es über Treppen und Holzblanken wieder bergan und in einer Kurve der Wutach dann auch direkt über Treppen erneut bergab.

Auf schmalem Pfad geht es zwischen Wutach und Kalkfelsen entlang, bevor sich dann das Gelände wieder weitet. Kurz darauf erreichen Sie an einer Sandbank den Amselfelsen. Er hat seinen Namen bekommen, weil dort die Wasseramseln nisten und ihre Jungen großziehen. Die Stelle dürfte wohl das am meisten fotografierte Motiv der Wutachschlucht sein.

Auf schmalem Pfad geht es weiter bis zur Wutachversickerung direkt unterhalb eines Kalkfelsen. Die Wutach kommt rund 5 Stunden später und etwa 1.2 km weiter unten im Tal wieder aus dem Felsen heraus. Bis dahin ist das Flussbett in trockenen Monaten fast trocken, nur ein Rinnsal bahnt sich noch seinen Weg. Aber man hört kein Wasserplätschern mehr. Für uns geht es über Stufen den Felsen hinauf.

Dann geht es durch den Wald hinab bis zum neuen Rümmelesteg, mit dessen Hilfe Sie die Wutach überqueren. Von der Brücke aus sehen Sie noch den letzten der vier im Jahre 1904 vom Architekten Rümmele gebauten Stege über die Wutach. Die alten Stege wurden von Hochwassern in den verschiedensten Jahren weggerissen bzw. so stark beschädigt, dass sie nicht mehr genutzt werden können.

Der neue Rümmelesteg bringt uns auf die andere Uferseite, wo wir uns links halten und oberhalb der Wutach entlang zum Wegweiser am Inselwirts Keller laufen. Dort gab es früher tatsächlich einen Kiosk, der Brause und Bier verkaufte. Heute weist uns ein Wegweiser an der Weggabelung den Weg und wir halten uns dort rechts und folgen dem Weg am Ufer der Wutach entlang durch den Wald.

Er führt uns zu einem weiteren Steg, der direkt auf eine Felswand zuläuft. Vor der Felswand geht der Weg jedoch links weiter und geleitet uns durch den Wald zu der Stelle, an der die Wutach wieder zu Tage tritt. Sie kommt mit Wucht aus dem Felsen. Der Weg, der mit einem Stahlseil gesichert ist, führt direkt an dem Felsen entlang. Dann wird der Weg breiter und verläuft bequem weiter entlang des Ufers. Doch das Wechselspiel geht weiter, mal laufen Sie auf schmalem Pfad oberhalb der Wutach entlang, dann auf breitem Weg direkt neben der Wutach.

Schließlich wird sowohl die Wutach als auch der Weg breiter. In großzügigen Kurven schlängelt sich die Wutach durch den Wald. Es geht vorbei an einem mächtigen Keuperfelsen, der den Berg hinab gestürzt ist und links des Weges liegt. Kurz darauf gelangen Sie zur Gauchachmündung und dem Kanadiersteg, der mit Unterstützung von Kanadieren gebaut wurde. Rechts des Stegs ist noch einmal ein imposanter Felsen, der eine mächtige Keuperschicht und darüber den säuberlich geschichteten Kalkstein zeigt. Wir halten uns am Felsen rechts und laufen auf breitem Weg bequem durch den Wald in Richtung Wutachmühle.

Auf breitem Weg geht es aus dem Wald hinaus, vorbei an einem Sägewerk. Nach dem Sägewerk halten Sie sich links, passieren die Bushaltestelle und laufen zum Kiosk am Parkplatz Wutachmühle. Dort gibt es selbstgemachten Eistee, Kaffee und Kuchen sowie andere kleine Schmankerl. Das verkürzt die Wartezeit auf den Bus, der uns zurück nach Boll bringt.

GPX-Track:

Gesamtstrecke: 10772 m
Gesamtanstieg: 265 m
Gesamtabstieg: -408 m
Gesamtzeit: 05:25:10
Download file: Track_Wutachschlucht.gpx

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